Passive Lautsprecher
Ursprünglich wurden Lautsprecher für einen Betrieb an einer normalen Leistungsendstufe ausgelegt. Die Hersteller beider Komponenten können also durchaus verschieden sein.
Viele Lautsprecherhersteller haben bis heute keine eigenen Verstärker in ihrem Produktionsprogramm. Dieses Konzept ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. Zum Einen müssen in der Lautsprecherbox im Leistungszweig passive Bauelemente (Spulen, Kondensatoren, Widerstände) das Musiksignal in die verschiedenen Wege ( meist zwei oder drei) aufteilen.
Zu Anderen müssen teils aufwendige Schaltungen die Zerstörung der Chassis im Überlastfall verhindern und den Frequenzgang linearisieren. Das führt zu erhöhtem Gewicht der Lautsprecherbox. Außerdem sind manche Bauteile zusätzlich unnötiger Lieferant von Klirrverzerrungen und Abwärme.
Kurzum, passive Lautsprechersysteme mit normalen Endstufen sind Aktivboxen und Lautsprechern mit Systemendstufe in ihren elektroakustischen Eigenschaften in der Regel unterlegen.
Also kam es zur Entwicklung von sog. aktiven Lautsprechersystemen.
Aktivlautsprecher
Hier ist der Leistungsverstärker im Lautsprecher integriert. Es entfallen lange Kabel, die immer einen Verlust an Dämpfungsfaktor mit sich bringen. Sorgfältig konstruierte Exemplare, z.B. Produkte von Meyer Sound, erreichen die besten akustischen Eigenschaften von Lautsprechern überhaupt.
Durch die eineindeutige Kombination von Lautsprecherchassis und Endstufeneinheit sind auch Schäden durch Überlast, selbst bei groben Bedienfehlern, nahezu ausgeschlossen. Eine ausgeklügelte Signalbegrenzung, teils als Multibandlimiter, holt quasi in puncto Schalldruckpegel das letzte Quäntchen aus den Chassis heraus. In manchen Anwendungen ist der Entfall des Platzbedarfes des externen Verstärkers vorteilhaft. Der eingebaute Verstärker ergibt naturgemäß ein höheres Gesamtgewicht des Lautsprechers als es bei den aktuell immer mehr Verbreitung findenden Lautsprechern mit Systemendstufe möglich ist.
Lautsprecher mit Systemendstufe
L-Acoustics und d&b Audiotechnik sind bekannte Vertreter dieses Konstruktionsprinzips. Hier erfolgen Frequenzgangentzerrung und Limiting in der Endstufe, die mit einem DSP ausgestattet ist. Über ein Bedienfeld oder auch per Software wird der Verstärker auf den angeschlossenen Lautsprecher eingestellt. Damit ergeben sich fast so gute elektroakustische Eigenschaften wie bei einem hochwertigen Aktivlautsprecher.
Nachteilig ist aber immer noch der Leitungs- und Dämpfungsverlust durch die oft lange Verkabelung. Verstärker von d&b Audiotechnik verfügen jedoch über eine Kompensationsschaltung, d.h. man stellt die Leitungslänge und deren Querschnitt am Verstärker ein und erreicht damit eine optimale Versorgung des angeschlossenen Lautsprechersystems. Mehrwegelautsprecher werden entweder an einem Verstärkerkanal betrieben- dann enthält der Lautsprecher eine minimalistische Weiche oder aber jedes Lautsprecherchassis wird von einem eigenen Kanal der Endstufe angetrieben- sog. 2- oder 3-Weg-Aktivbetrieb.
Durch die unbestrittenen Vorteile von Aktivlautsprechern und Lautsprecher-Endstufen-Systemen konzentrieren wir uns bei der PIK AG auf die entsprechenden Hersteller.