Referenz der PIK AG

Landgericht Berlin

Projekt Anforderungen

Videokonferenzen für schwierige Fälle.

Erfahrungen mit Videokonferenzen sind in den Gerichten in Deutschland schon seit einigen Jahren vorhanden, so auch in Berlin.

Es war an der Zeit, die Anlage zu modernisieren. Inzwischen gibt es mehrere Einsätze im Monat, so dass dringender Bedarf nach einem modernen System bestand.
Das alte SONY System hatte ausgedient und entsprach nicht dem aktuellen Stand der Technik.

Das Landgericht veröffentlichte im September 2010 eine funktionale Ausschreibung, welche im Detail ausführlich die Wünsche und Anforderungen beschrieb.
So sollten zwei VK-Systeme angeschafft werden. Diese sollen zum einen hausintern zur Vernehmung von Zeugen (z.B. Kinder) genutzt werden, die nicht in den Verhandlungssaal gebracht werden sollen.

Zum anderen soll das VK System aber auch dafür eingesetzt werden, das Gericht weltweit mit anderen Institutionen zu verbinden. Zeugen oder andere betroffene Personen sollen auf dem kurzen Weg zu den Verhandlungen schnell und kostengünstig mit einbezogen werden.

Unser Unternehmen erhielt nach Prüfung der eingegangenen Angebote gegenüber den Wettbewerbern insbesondere aufgrund der technisch ausgefeilten Lösung den Zuschlag.
Das System bestand seine Feuertaufe bei der ersten Vernehmung am 12. November 2010.

Unser Konzept:

Hauptbestandteil der Lösung sind die Videokonferenzcodecs. Diese setzen wir von LifeSize ein. Das Hauptargument für die Codecs ist das ausgesprochen gute Preis- Leistungsverhältnis, die gute Bild u. Tonqualität sowie die einfache Integration der ISDN Leitungen, die über das Netzwerk allen Systemen gleichermaßen zur Verfügung stehen. LifeSize war das erste Unternehmen, welches HD Videoqualität für Videokonferenz verfügbar machte. Dieser Vorsprung ist bis heute noch da, die verwendeten Systeme übertragen in voller HD Auflösung, wenn die Gegenstelle dieses unterstützt.
Die Monitore wählten wir von Sharp, da diese sehr robust, hell und zudem gleichzeitig nicht zu schwer sind. Die Systeme sollen von Raum zu Raum bewegt werden und müssen deswegen besonders leicht sein.

Zusätzlich zum Hauptmonitor für den Richter bauten wir einen kleinen Monitorwagen, der sowohl für die Staatsanwaltschaft als auch für die Verteidigung das Bild gleichwertig zur Verfügung stellt.

Neben dem guten Bild wollten wir auch die Audioqualität sicherstellen. Dazu legten wir besonderes Augenmerk auf die Mikrofone und die Lautsprecher.
Bei den Mikrofonen entschieden wir uns zusammen mit dem Kunden für eine Neuentwicklung aus dem Haus Beyerdynamic. Drahtlose Grenzflächenmikrofone, digital übertragen und verschlüsselt, mit der Produktbezeichnung Stegos waren die Wahl. Insgesamt acht Stück stellen die vollkommen flexible Tonaufnahme im Raum von allen wichtigen Beteiligten sicher.
Zur Wiedergabe des Tons nutzen wir nicht die Lautsprecher der Displays, da wir einen definierbaren Sound, mit einer hohen Sprachverständlichkeit erreichen wollten. Dazu entschlossen wir uns, Linienstrahler vom Typ Pipeline von SONUS einzusetzen. Ein guter, hoher Schallpegel ist das Ergebnis, mit dem wir in allen Sälen des Hauses die Zuhörer mit gutem Ton versorgen können.
Dazu nutzen wir eine DSP Matrix von Symetrix, in der jedes der acht Mikrofone separat über einen eigenen Echocancler geführt wird. Das erlaubt die optimale Ansteuerung und Anpassung der einzelnen Mikrofone im Raum.

Ein besonderes Kapitel ist das der einfachen Bedienung des Systems. Es war uns und dem Kunden wichtig, dass wir eine einfache Benutzeroberfläche sowohl für den Vorsitzenden Richter als auch für den begleitenden Techniker schaffen.

Wir entschieden uns dafür, dem Richter ein einfaches Tastenfeld an die Hand zu geben, mit dem er wichtige Funktionen bedienen kann. Basis der Steuerung ist ein System von Crestron. Zusätzlich entwarfen wir eine Touchscreenoberfläche, welche erlaubt, beide VK Systeme von einem Touchpanel aus im Haus zu bedienen.

Ein weiterer Wunsch war es, die Videokonferenzen einfach aufzeichnen zu können. Dafür integrierten wir einen Blu-Ray Rekorder, der auf Tastendruck den Mitschnitt und die Archivierung erlaubt.
Die Systeme sind mobil aufgebaut, so dass sie vollkommen flexibel in jedem Raum genutzt werden können. Nur Strom und das Netzwerkkabel sind notwendig, um diese schnell am vorgesehenen Ort zu nutzen. Peta GmbH liefert dazu die passenden Wagen, die in einem Sonderbau robust gestaltet und auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst wurden.
Insbesondere der flache Monitorwagen wurde auf zusammen mit uns auf die Wünsche des Kunden angepasst.

Vielen Dank an alle Beteiligten bei diesem Projekt. Insbesondere dem Kunden, der uns sein Vertrauen entgegenbrachte und unsere Kollegen, die die Ideen und Wünsche mit viel Geduld aufnahmen und in mühevoller Kleinarbeit und viel Engagement umsetzten.
Natürlich auch an alle Partner auf der Seite der Lieferanten. Gemeinsam entwickelten wir zum Teil die hierfür notwendigen Produkte.

Projekt Daten